Das Wichtigste in Kürze
- Nur wenige Anbieter haben ein reines Fernstudium Mediendesign im Programm.
- Wer aus der Ferne studiert, muss keine Mappe einreichen, sollte aber fit am PC sein.
- Besonders in den Bereichen Neue Medien und Gaming sind die Berufsaussichten sehr gut.
Schöne neue Bilderwelt! Ob in Werbung, Produktdesign oder Multimedia-Anwendungen – überall blinkt, blitzt und flashed es. Mediendesigner gestalten derlei Hingucker. Von klassischen Fähigkeiten in den Bereichen Typografie, Layout und Illustration ausgehend, heben diese kreativen Köpfe visuelle Botschaften auf das nächste Level. Die Jobaussichten sind vielfältig und meist recht gut bezahlt. Berufseinsteiger müssen daher – gerade als Selbstständige – mit einiger Konkurrenz rechnen. Schade ist, dass nur wenige Fernunis den beliebten Studiengang anbieten. Der alternative Weg führt dann über Blended Learning oder durch die Hintertür eines fachverwandten Studiums.
Für wen eignet sich ein Fernstudium Mediendesign?
Lernen – und das wo und wann man will! Das klingt zunächst ideal. Doch ob ein Fernstudium die richtige Wahl zum Erfolg ist, hängt nicht nur von dessen Vereinbarkeit mit einer Berufstätigkeit ab, sondern auch davon, welcher Lerntyp man ist. Wer sich ganz grundsätzlich selbstständig gut organisieren und sich mit einem Ziel vor Augen selber gut motivieren kann, wird es auch schaffen, sich über mindestens sechs bis sieben Semester 15 bis 20 Stunden pro Woche zum Lernen zurückzuziehen. Jemand, der lieber in der Gruppe lernt und grundsätzlich eine von außen gegebene Struktur benötigt, sollte sich gut überlegen, ob ein (berufsbegleitendes) Präsenzstudium nicht vielleicht besser geeignet ist.
Die Studieninhalte selbst sind thematisch in Module gegliedert. Am Ende jeder Einheit steht eine Einsendeaufgabe, eine Klausur oder Hausarbeit. Das Lehrmaterial kommt per Post oder Internet. Zudem stehen auch Praxisprojekte an und Klausuren wie mündliche Prüfungen finden in der Regel während kurzer Präsenzphasen an der Hochschule statt. Am Ende des Studiums muss eine Bachelor- beziehungsweise Masterarbeit verfasst werden.
Tipp: Wer beruflich eingebunden ist, hat sich sicher schon recht gut vernetzt. Wer direkt nach dem Abi ins Fernstudium einsteigt, hat weniger Möglichkeiten, wichtige berufliche Kontakte zu knüpfen, da meist kein Praktikum vorgesehen ist.
Wer bekommt eine Zulassung an der Fernuni?
Eine prall gefüllte Mappe mit Zeichnungen, deren Inhalte von den Adleraugen kunstgeschulter Gelehrter geprüft wird? Das ist beim Präsenzstudium so. Die Aufnahmekriterien für das Fernstudium sind wesentlich entspannter, in der Regel müssen keine Arbeitsproben eingereicht werden, um einen Studienplatz zu bekommen. Die Fernunis setzen aber voraus, dass künftige Mediendesigner bereits Grundkenntnisse im Zeichnen beziehungsweise Anfertigen von Scribbles, das sind Ideenskizzen, mitbringen.
Grundsätzlich müssen die Studieninteressierten eine Hochschulzugangsberechtigung vorweisen, entweder in Form der allgemeinen Hochschulreife (Abitur) oder der Fachhochschulreife (Fachabitur). Alternativ ist ein Fernstudium aber auch ohne Abitur möglich – für alle, die eine Ausbildung sowie mehrere Jahre Berufserfahrung oder eine Aufstiegsfortbildung, zum Beispiel zum Meister, vorweisen können. All das in einem verwandten Berufsfeld, zum Beispiel in den Bereichen Grafik, Layout oder Visuelle Gestaltung. Wer quer einsteigen will, muss gegebenenfalls eine Eignungsprüfung ablegen. Im Einzelfall hilft eine Studienberatung an der Wunschhochschule.
Wem fällt der Studiengang Mediendesign leicht?
Böse Zungen sagen: „Kunst kommt von Können, nicht von Wollen.“ Hand auf’s Herz: Wer Mediendesign studieren will, sollte schon eine künstlerische Ader sowie ein Auge für wirkungsstarke Bilder haben. Und das auch technisch gut umsetzen können. Wichtigste Voraussetzung dafür sind in der heutigen Zeit nicht Stift und Feder, sondern gute PC-Kenntnisse. Idealerweise sind zum Studienstart die gängigen PC-Tools in Sachen Bildbearbeitung, Grafik und Design bereits bekannt, jedoch ist das nicht zwingend Voraussetzung. Viel bedeutsamer sind da tatsächlich Kreativität und Ideenreichtum.
Für die spätere Arbeit als Mediendesigner sind zudem Flexibilität, Belastbarkeit bei häufig knapp gestecken Deadlines sowie Team- und Kommunikationsfähigkeit unabdingbar. Denn oft gilt es, gemeinsam mit Kollegen ein Projekt umzusetzen, und dies in enger Abstimmung mit dem Kunden. Und last, but not least hilft auch unternehmerisches Denken, nicht nur im Sinne der Fremd- sondern auch der Eigenvermarktung. Denn im Medienbereich wird nicht unbedingt immer fest eingestellt, viele Mediendesigner arbeiten selbstständig. Rückgrat und Verhandlungsgeschick gehören daher genauso zu einer erfolgreichen Zukunft: Der wirklich bunten Vielzahl an Jobs stehen nämlich auch viele ausgebildete Designer gegenüber.
So ist der Bachelor Mediendesign aufgebaut
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte – diese Headline könnte auch den vielseitigen und praxisorientierten Mediendesign-Bachelor beschreiben. Dennoch geht es in dem auf rund sieben Semester ausgelegten Fernstudium auch um Typografie. Denn Informationen gestalterisch aufzubereiten und für verschiedenste Medien wie zum Beispiel Zeitungen und Zeitschriften, Produktverpackungen, Webseiten oder TV-Inhalte, aber auch Videogames in Szene zu setzen, beinhaltet eben doch auch das Wort. Zunächst stehen also die generellen Themen der klassischen Grafik wie Schriftarten, Layout, Fotografie und Illustration auf dem Lehrplan. Dies zum einen unter den Aspekten Design und Ästhetik, zum anderen auch hinsichtlich der technischen Umsetzung. Grundlegendes Wissen zu den Themenfeldern Akustik und Elektrotechnik, Kamera, Optik und Licht, Mikrofonie und Studiotechnik, Sounddesign, Dramaturgie und Drehbuch sind weitere Bausteine des Bachelorstudiums.
Fließend ist dann der Übergang von den analogen Medien zu Inhalten, Funktionsweisen und Praxisprojekten im handwerklichen Know-how für die digitale Mediengestaltung. Von Videotechnik und -schnitt über das Programmieren von Apps und mobilen Medien bis hin zum interaktiven Webdesign ist alles dabei. Special Effects und Animation, 3D-Modellierung und Postproduktion ergänzen das Handwerkszeug. Wer die Möglichkeit hat, sollte zudem unbedingt das Modul Foreign Language for Media Producers wahrnehmen – das WWW ist ja bekanntlich international aufgestellt.
Da Ideen nicht immer vom Himmel fallen, stehen auch Themen wie zielgruppengerechte Ideenfindung sowie die Möglichkeiten und Grenzen visueller Kommunikation auf dem Lehrplan. Medienpsychologie ist da neben Medien- und Kommunikationswissenschaften ebenfalls ein Schwerpunkt.
Und schließlich muss das Werk ja auch noch verkauft werden: Zielgerichtetes Wissen um Betriebs- und Medienwirtschaft, Wirtschafts- und Urheberrecht, Ethik und Medienforschung sowie Projektmanagement und Marketing bilden dafür die Basis.
Tipp: Bei der Fernuni nachfragen, ob es einen kostenlosen Zugang zu den Design-Programmen gibt, die während des Studiums benötigt werden.
Für wen lohnt sich der Master?
Wer übergeordneter Arbeiten möchte, hängt nach dem Bachelor noch den rund viersemestrigen Master dran. Er vertieft die bereits erworbenen allgemeinen gestalterischen Kenntnisse und macht in einem bestimmten Fachbereich zum Experten. Dramaturgie der Scriptentwicklung, Neue Technologien in Bildaufnahme und Postproduktion, Filmgestaltung und Konzeption, Interaktive Medien oder auch Bildgestaltung und Mediendidaktik sind nur einige der möglichen Schwerpunkte. Der Master bereitet mit der Erforschung und Umsetzung neuer Konzepte und Anwendungen auch auf planerische Tätigkeiten vor. Vieles davon wird bereits im Laufe der Berufskarriere durch Praxiserfahrung geschult. Dennoch lohnt es sich, über den Master nachzudenken – nicht nur, wenn es in Forschung und Lehre gehen soll. Gerade in den neuen Medien gibt es bisher noch wenige für Führungsposten ausgebildete Fachkräfte für Mediendesign.
Anbieter und Kosten
Aufgrund der geforderten Praxisarbeit haben nur wenige Fernunis den Bachelor oder Master Mediendesign in ihrem Portfolio.
An der IU studieren angehende Mediendesigner in sechs Semestern Regelstudienzeit, die jedoch je nach gewähltem Zeitmodell auf 48 oder sogar 72 Monate verlängert werden kann. Die Kosten staffeln sich dann von 12.900 Euro über 14.800 Euro bis gut 15.000 Euro. Wer länger studiert, zahlt insgesamt auch mehr Geld, monatlich jedoch etwas weniger. Einen Master hat die IU nicht im Programm, dafür mehrere Schwerpunkt-Bachelor wie UX-, Kommunikations-, Produkt- oder Game-Design.
Bei Diploma beziehungsweise dem Kooperationspartner Eckert Schulen gibt es den Bachelor Mediendesign binnen sieben Semestern für knapp 11.900 Euro (267 Euro/Monat plus Prüfungsgebühr). Das allerdings nur, wenn man auf den Versand der Studienunterlagen verzichtet. Wer die unbedingt postalisch erhalten möchte, zahlt 10 Euro mehr im Monat, also insgesamt 420 Euro mehr. Wer seinen Master bei Diploma machen will, wählt das fünfsemestrige Fach Creative Direction, das gezielt auf Führungspositionen vorbereitet. Kosten: 10.495 Euro, sofern man sich selbst die Unterlagen herunterlädt.
Auf Unternehmensmarketing ausgerichtet ist der Bachelor Digital Marketing und Social Media an der AKAD, der sich preislich fast exakt mit dem IU-Zeitmodell deckt.
Die WAM bietet die Möglichkeit, sein Diplom in Kommunikations- und Mediendesign in sechs Semestern für 14.000 Euro (390 Euro/Monat) zu erlangen. Dessen Inhalte decken sich im Wesentlichen mit denen des Bachelors. Anders als an einer Fernuni ist dafür die Hochschul- oder Fachhochschulreife Pflicht. Ausnahme: Der Nachweis einer besonderen künstlerischen Begabung. (Quelle: Eigene Recherche auf den Webseiten der Hochschulen, Stand 9.11.2021)
Mediendesign berufsbegleitend an der Uni studieren
Wer arbeitet und eine Uni halbwegs in der Nähe hat, sollte schauen, ob der Studiengang Mediendesign dort nicht vielleicht berufsbegleitend, also in Wochenend- und Abend-Vorlesungen angeboten wird. Oder auch als sogenanntes Blended Learning, das meint einen Mix aus Selbstlernphasen und verpflichtenden Unterrichtsblöcken. Die TU Brandenburg etwa hat einen sechssemestrigen Bachelor sowie einen darauf aufbauenden viersemestrigen Master Medieninformatik im Programm. Abgerechnet wird dabei nach Modulen, im Bachelor sind das 29 Module zu je 95 Euro, also insgesamt 2.755 Euro. Der Master kostet mit seinen 20 Modulen 1.900 Euro. Hinzu kommt alle sechs Monate ein Semesterbeitrag von 111 Euro.
Einen viersemestrigen berufsbegleitenden Master Game Development and Research, der sich auf die internationale Softwareentwicklung fokussiert, kann man an der TH Köln machen. Die Voraussetzungen an technischem und inhaltlichem Vorwissen sind jedoch sehr hoch und werden in einer Eignungsprüfung getestet. Zudem wird ausschließlich auf Englisch unterrichtet. Kosten: 276 Euro pro Semester sowie eine einmalige Gebühr von 850 Euro.
Tipp: Einem günstigen Studium stehen oft verpflichtende Präsenzzeiten gegenüber. Genau informieren, denn Kosten für Anreise und Übernachtung tragen die Studierenden selbst.
Diverse Masterstudiengänge wie etwa Informationsdesign und Game Studies bietet die in Österreich ansässige Donau Universität Krems als Blended Learning an. Ersterer kostet 14.900 Euro, zweiterer 7.200 Euro. Die Studienzeiten können hierbei auch verkürzt werden und schließen dann ohne Masterthesis zu einem günstigeren Preis mit einem Zertifikat ab.
(Quelle: Eigene Recherche auf Webseiten der Hochschulen, Stand 9.11.2021)
Tipp: Privat oder staatlich studieren? Dabei sollte man den Blick nicht ausschließlich auf die Kosten richten. Viel wichtiger ist die Frage, ob der jeweilige Studiengang den persönlichen Erwartungen entspricht.
Per Zertifikat zum Ziel
Wer sich lediglich in einem praktischen Schwerpunkt innerhalb des Bereichs Mediendesign weiterbilden möchte, für den lohnt es sich eventuell einfach nur ein Zertifikat zu erwerben. ILS, Sgd, Fernakademie Klett, Bayerische Wirtschaftsakademie, HTK, Triagon, Donau-Universität Krems, Academy 2.0 – sie alle haben Lehrgänge im Programm, die binnen weniger als maximal 36 Monaten Experten in einem Teilgebiet ausbilden. Von Game-Entwicklung bis Crossmedia-Planung, von Informations-, 3D- und Multimediadesign bis zur Vorbereitung auf die Selbstständigkeit ist zum Preis von gut 1.000 Euro bis knapp 12.000 Euro alles möglich. Die meisten Lehrgänge liegen bei ungefähr 4.500 Euro. Die staatlich geprüften oder institutsinternen Abschlüsse, die nach einer schriftlichen Prüfung oder einem Praxisprojekt vergeben werden, decken natürlich nicht das wissenschaftliche Spektrum des Bachelors oder gar des Masters ab, sie bringen aber durchaus im Beruf voran. Wer sich später dennoch für eine Fernuni entscheiden sollte, kann das erworbene Wissen oft anerkennen lassen und studiert dann kürzer und günstiger.
(Quelle: Eigene Recherche, Stand 9.11.2021)
Wie das Fernstudium Mediendesign bezahlen?
Da die Berufsaussichten im Mediendesign, ganz besonders im digitalen Bereich, äußerst gut sind, führt ein möglicher Weg der Studienfinanzierung zur Agentur für Arbeit, um dort einen Bildungsgutschein zu beantragen. Auf den Termin mit dem Berater sollte man sich sehr gut vorbereiten, am besten mit einer ersten Mediendesign-Übung, beispielsweise einer kleinen Präsentation. Dort hinein gehören Weiterbildungsoptionen und -kosten sowie die beruflichen Perspektiven. Wer noch ein Schreiben des Arbeitgebers mitbringt, das die Fortbildung befürwortet, hat gute Chancen auf eine Bewilligung.
Tipp: Bildungsgutscheine gibt es nicht nur für den Bachelor oder Master. Auch AZAV-zertifizierte Fernlehrgänge werden von der Agentur für Arbeit unterstützt.
Ein anderer Weg der Finanzierung führt über ein Stipendium. Nicht nur einzelne Fernunis, auch Bundesländer vergeben diese Gelder. Das nicht zwangsläufig leistungsabhängig. Viele Töpfe sind auch dazu gedacht, Menschen in besonderen oder schwierigen Lebenssituationen unter die Arme zu greifen. Ein Blick in die Datenbank des Bundes, den Stipendienlotsen, gibt erste Hinweise. Die Bewerbung rechtzeitig angehen: Die Hilfen werden grundsätzlich nicht rückwirkend vergeben.
Tipp: Wer sich um ein Stipendium bewirbt, sollte die Frist einhalten und zusätzlich zum Lebenslauf seine persönlichen Lebensumstände ausführlich beschreiben.
Wer für das Fernstudium einen Kredit aufnehmen muss, versucht, das sogenannte Aufstiegs-Bafög zu bekommen. Dieses Staatsdarlehen für alle, die ihre Karriereaussichten verbessern wollen, muss nach erfolgreicher Abschlussprüfung nur zur Hälfte zurückgezahlt werden. Es unterstützt alle Fortbildungen mit monatlich im Durchschnitt mindestens 18 Unterrichtsstunden, die den Anforderungen des Fernunterrichtsschutzgesetzes entsprechen. Dazu am besten bei der gewählten Fernuni nachfragen. Und vorher gegenrechnen: Die Höhe der Förderung ist von Einkommen und Vermögen abhängig und beträgt maximal 15.000 Euro.
Wer über der lebenssituationsabhängigen Verdienstgrenze fürs Aufstiegs-Bafög liegt, kann über einen Weiterbildungskredit der Kfw-Bank ebenfalls von einer Bildungsprämie des Staates profitieren.Tipp: Zur Kostendämpfung unbedingt versuchen, Wohngeld zu bekommen, und als Berufstätiger alle Studienkosten sowie das Arbeitszimmer von der Steuer absetzen!
Wie anerkannt sind die Mediendesign-Abschlüsse an der Fernuni?
Oft haben Berufstätige grundsätzlich Interesse an einem Fernstudium, befürchten dann aber, dass der Abschluss nicht international anerkannt ist. Angesichts des speziellen Ablaufs ist das nachvollziehbar, aber nicht gerechtfertigt. Die von IU und Diploma angebotenen Studiengänge sind alle akkreditiert und tragen das Siegel des deutschen Akkreditierungsrates beziehungsweise eines beauftragten Institutes. Das ist in einem Fall die FIBAA, im anderen AQAS. Diese Siegel, wie auch die der Institute ACQUIN, ASIIN, evalag und ZEvA, bescheinigen, dass die Studiengänge internationalen akademischen Standards entsprechen, ihre Struktur alle formalen Vorgaben erfüllt und ausreichend qualifiziertes Personal und Sachmittel für die Ausbildung zur Verfügung stehen.
Eine weitere Kontrollinstanz ist die Staatliche Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU). Eine Bildungseinrichtung ohne deren Siegel sollte genau überprüft werden. Die ZFU genehmigt allerdings nicht nur Fernunis, sondern auch andere Fortbildungseinrichtungen. Dort also nochmal extragenau schauen, welche Abschlüsse angeboten werden. Das ganz besonders, wenn man international arbeiten möchte.
Karrierechancen und Gehalt nach Abschluss
In PR-Abteilungen großer Firmen, bei Gaming-Designern, in den klassischen Medien am Schnittpunkt von Journalismus und Informationsvisualisierung, in Werbe- oder Internet-Agenturen, in Rundfunk-, TV- und Filmproduktionen, bei Verlagen, im Marketing großer Unternehmen als Produktdesigner oder in der Entwicklung von Internetpräsenzen, Corporate Identity und Corporate Design – die Liste möglicher Arbeitsplätze für Mediendesigner scheint unendlich. Besonders beliebt, weil spannend und abwechslungsreich: Das Arbeiten in Design-Agenturen, wo für die unterschiedlichsten Kunden Medienauftritte gestaltet werden.
Die Medienbranche bietet neben der (immer seltener praktizierten) klassischen Festanstellung in Vollzeit auch die Möglichkeit, als Freelancer zu arbeiten. Der Flexibilität, die nur von Deadlines eingeschränkt wird, und den oft recht ansehnlichen Honoraren, steht dabei allerdings die Sorge um das monatliche Einkommen gegenüber. Die einen können damit gut umgehen, andere plagen Existenzängste – das ist eine Typfrage. Und natürlich auch eine Frage der Lebensumstände. Wer eine Familie zu versorgen hat oder ein Haus abbezahlt, denkt sicher nochmal anders, als jemand, der keinerlei Verbindlichkeiten hat.
Welches Einkommen am Ende generiert wird, hängt unter anderem von der Berufserfahrung ab. Das Einstiegsgehalt eines Mediendesigners liegt zwischen 2.000 und knapp 3.000 Euro brutto im Monat, Mediendesigner mit einigen Jahren Erfahrung verdienen rund 3.800 Euro brutto. Als Creative Director in größeren Agenturen ist auch ein Gehalt von bis zu 5.000 Euro brutto im Monat möglich (Quelle: www.gehalt.de, Stand 08.11.2021). Grundsätzlich gilt, dass in den Medien schlechter gezahlt wird als im Marketing und dass große Wirtschaftsunternehmen mehr hinblättern als sozial-orientierte Vereine.
Alternative Wege zum Mediendesign
Wer in Richtung Design tendiert, sich aber noch nicht genau festlegen möchte, ist auch im eher generalistisch gehaltenen Bachelor Grafikdesign gut aufgehoben. Wer dagegen bereits ganz konkret werden will, spart sich alles drumherum und studiert Multimedia-, Kommunikations- oder 3D-Design. Auch Medieninformatik, -wissenschaft und -gestaltung sowie Informationsdesign decken Teilbereiche des Mediendesign-Bachelors ab.
Häufig gestellte Fragen
Wie anerkannt ist das Fernstudium Mediendesign?
Der Abschluss an einer Fernuni – egal ob Bachelor oder Master – ist international ebenso anerkannt wie der von einer Präsenzuni, sofern der Studiengang akkreditiert ist. Siegel von FIBAA, AQAS, ACQUIN, ASIIN, evalag, ZEvA bescheinigen die Einhaltung akademischer Standards. Zudem sollte die Uni von der ZFU zugelassen sein.
Wie viel kostet das Fernstudium Mediendesign?
Die Kosten für den Bachelor Mediendesign liegen je nach gewähltem Zeitmodell und Uni zwischen knapp 12.000 und rund 15.000 Euro. Der Master variiert zwischen gut 2.300 Euro an einer staatlichen Hochschule und gut 10.500 Euro an einer privaten. Den Unterschied machen da die geforderten Präsenzphasen.
Wie schwierig ist das Fernstudium Mediendesign?
Kreativen Köpfen fällt das Studium leicht, wenn sie ein Händchen für Kunst und gute PC-Kenntnisse in den gängigen Gestaltungstools mitbringen. Kommunikationsstärke gepaart mit Teamfähigkeit und Verhandlungsgeschick machen den beruflichen Alltag zum Kinderspiel.